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Prozesssteuerung Logistik

Digitalisierung von intermodalen Terminals durch Bane NOR

26. Februar 2024

Kunde: Bane NOR
Applikation: BLU 2.0
Summary: Modernisierung und Digitalisierung aller intermodalen Terminals in ganz Norwegen

 

Ausgangssituation

Das Unternehmen Bane NOR ist mit der Verwaltung der norwegischen Eisenbahninfrastruktur betraut. Ziel von Bane NOR ist es, seine intermodalen Terminals im ganzen Land zu modernisieren und zu digitalisieren. Das Unternehmen erkannte in diesem Zusammenhang den Bedarf an einem zuverlässigen Terminal Operating System (TOS) und suchte nach einer Lösung, um die Effizienz zu steigern und den Betrieb zu rationalisieren. Um dies zu erreichen, wurde eine europäische Ausschreibung durchgeführt, aus der Berghof mit seinem innovativen System BLU 2.0 als Sieger hervorging.

Das BLU 2.0-System, das jetzt in den intermodalen Terminals von Bane NOR eingesetzt wird, spielt eine zentrale Rolle bei der Erleichterung des nahtlosen Transfers von Ladeeinheiten (LEs) zwischen Schienen-Transportfahrzeugen und LKWs. Unabhängig davon, ob sie mit dem LKW oder der Bahn ankommen, werden die LEs vom Terminalpersonal gründlich geprüft, um sicherzustellen, dass sie für den Weitertransport geeignet sind. BLU 2.0 optimiert diesen Prozess, indem es einen umfassenden Überblick über die Terminalaktivitäten bietet, einschließlich des Status der in der Anlage befindlichen LEs und Züge.

Das Kernstück der Funktionalität von BLU 2.0 ist die Fähigkeit, Buchungen effizient zu verwalten und Ladevorgänge im Voraus zu planen. Nach Erhalt der Buchungsinformationen für ankommende LEs können die Terminalbetreiber die Ladevorgänge strategisch planen, um die Effizienz zu maximieren. Die Integration digitaler Schnittstellen ermöglicht eine Echtzeitkommunikation mit den Bahngesellschaften und gewährleistet eine nahtlose Koordination der Ankünfte und Abfahrten.

Die Vielseitigkeit des Systems erstreckt sich auch auf die mobile Anwendung, die es den Terminalmitarbeitern ermöglicht, wichtige Informationen direkt in BLU 2.0 einzugeben, egal wo sie sich auf dem Terminalgelände befinden. Diese mobile Funktionalität steigert die Produktivität, da die manuelle Dateneingabe entfällt und Echtzeit-Updates der LE-Bewegungen möglich sind.

Essenziell ist, dass BLU 2.0 innerhalb der bestehenden IT-Netzwerkarchitektur von Bane NOR als zentralisierte Lösung funktioniert, ohne dass zusätzliche Hardware vor Ort benötigt wird. Robuste Datenverwaltungsfunktionen gewährleisten die Integrität der Informationen selbst bei Netzwerkunterbrechungen und schützen vor Datenverlusten während der Kommunikationsprozesse.

Darüber hinaus dient BLU 2.0 als wertvolles Werkzeug für die Datenanalyse, das statistische Erkenntnisse über wichtige Kennzahlen (KPIs) liefert und die Abrechnung verschiedener Terminaldienste erleichtert. Durch die Zentralisierung der Abläufe und die Verbesserung der Datentransparenz versetzt das System Bane NOR in die Lage, die Ressourcenzuweisung zu optimieren und die Effizienz der Terminals kontinuierlich zu steigern.
 

 

Umsetzung

Bei der Bewältigung der vielschichtigen Herausforderung, die Abläufe in den Terminals von Bane NOR zu harmonisieren, stieß Berghof auf eine einzigartige Hürde: die Integration mehrerer Unternehmen in einer einzigen Terminalumgebung. Während unsere ursprüngliche Lösung die grundlegenden Prozesse des Terminalmanagements umfasste, erforderte der norwegische Kontext einen differenzierten Ansatz. Im Gegensatz zu den deutschen Kunden von Berghof, bei denen in der Regel ein einziges Unternehmen den Terminalbetrieb überwacht, sind in Norwegen mehrere Unternehmen auf demselben Gelände tätig. Daher war die Sicherstellung der Datenisolierung von größter Bedeutung: Jedes Unternehmen darf nur Zugriff auf die eigenen Daten erhalten und arbeitet gleichzeitig in einem gemeinsamen Software-Ökosystem mit anderen Unternehmen.

Um dieses Problem zu lösen, entwickelte Berghof die wegweisende Funktion „Data Shielding". Diese innovative Ergänzung unserer Software-Suite wurde so konzipiert, dass sie den Terminalbetreibern je nach ihren Berechtigungen selektiv Daten zur Verfügung stellt, wodurch Informationsströme effektiv getrennt und unternehmenseigene Daten geschützt werden. Diese maßgeschneiderte Lösung erleichtert die nahtlose Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stakeholdern bei gleichzeitiger Wahrung strenger Datenschutzstandards.

Außerdem erforderte die Implementierung von BLU 2.0 bei Bane NOR umfangreiche Anpassungen, um die individuellen Prozesse der einzelnen Terminalbetreiber zu berücksichtigen. Das engagierte Team der Berghof-Abteilung „Prozesssteuerung Logistik“ war dabei federführend und richtete die Software sorgfältig auf die verschiedenen betrieblichen Besonderheiten aus. Von der Verbesserung der Datenübertragungsfunktionalitäten bis hin zur Optimierung der Benutzeroberfläche – unser Team war stets bestrebt, eine Lösung zu liefern, die genau auf die einzigartigen Bedürfnisse der norwegischen Terminallandschaft abgestimmt ist.

 

Ergebnisse

„Die Expertise von Berghof war für die Steigerung der Effizienz und die Rationalisierung der Abläufe in den intermodalen Terminals von entscheidender Bedeutung. Die Weiterentwicklung und gemeinsame Innovationen mit solchen zukunftssicheren Partnern bleiben entscheidende Erfolgsfaktoren unseres Geschäfts.“

Pål Bergersen, Projektmanager, Bane NOR

BLU 2.0 hat zu einer erheblichen Verringerung des Papieraufwands geführt, da viele manuell geführte Listen, die zuvor von Mitarbeitern vor Ort verwendet und aktualisiert wurden, überflüssig geworden sind. Die Terminalbetreiber haben nun einen klaren Überblick über die LEs und Züge, die sich derzeit an ihren Terminals befinden, sowie über deren jeweilige Standorte.

Ein weiterer wichtiger Fortschritt war die Integration eines Gate Operating System (GOS). Videokameras sind nun in der Lage, LEs und LKWs zu scannen und zu identifizieren und diese Daten an BLU 2.0 zu übermitteln. In Verbindung mit BLU 2.0 erleichtern diese Informationen die Zugangskontrolle zum Terminal und bestimmen, ob einem LKW die Einfahrt gestattet wird. Darüber hinaus wird der Gate-Prozess automatisiert, indem die LKWs automatisch zu bestimmten Positionen innerhalb des Terminals zum Be- und Entladen geleitet werden. So entfällt die manuelle Bestimmung der Ladepositionen oder die Entfernung der LEs nach der Abfahrt.

Ein TOS wie BLU 2.0 birgt ein großes Potenzial für die Automatisierung von Terminals und die Optimierung bestehender Prozesse. Die Roadmap von Berghof zur Weiterentwicklung der Software sieht unter anderem die Implementierung von Funktionalitäten für das automatische Bewegen von Kränen und deren Heben von LEs vor, wobei BLU 2.0 die Rolle der Befehlsausgabe an Kräne übernimmt. Darüber hinaus sind Funktionen wie KPI-Dashboards und eine verbesserte Benutzerunterstützung für operative Aufgaben in Planung.

Wie bereits betont, werden Automatisierung und Digitalisierung die Landschaft des Kombinierten Verkehrs zukünftig zunehmend prägen. Systeme wie BLU 2.0 müssen benutzerfreundlich und leicht zu erlernen sein, damit neue Mitarbeiter von Anfang an effizient arbeiten können. Der Fachkräftemangel macht autonome Systeme notwendig, die Aufgaben ohne menschliches Zutun erledigen können. Angesichts der wachsenden Vernetzung von Unternehmen und der steigenden Bedeutung einer übersichtlichen Kommunikation ist die Schaffung digitaler Schnittstellen für den Datentransfer und die Einhaltung gemeinsamer Kommunikationsstandards unabdingbar. Dies erhöht die Attraktivität für andere Unternehmen, sich an der Umgestaltung der Transportprozesse zu beteiligen.